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Inmitten der malerischen Landschaft von Saint-Tropez an der weltberühmten Côte d'Azur befindet sich Latitude 43, ein architektonisches Meisterwerk, entworfen vom visionären französischen Architekten und Stadtplaner Georges-Henri Pingusson.
Ursprünglich als Grand Hotel konzipiert, demonstriert das Latitude 43 Pingussons meisterhafte Beherrschung des modernistischen Stils und spiegelt die Begeisterung der Epoche für technologische Innovation und Geschwindigkeit wider. Geprägt von den fortschrittsorientierten Motiven – den eleganten Linien von Schiffen, der stromlinienförmigen Eleganz von Automobilen, sowie der schnellen Dynamik von Eisenbahnen und Flugzeugen – verströmt das Gebäude eine Aura pulsierender Energie.
Aus dem nördlich gelegenen Sainte-Maxime betrachtet, wirkt das Latitude 43 wie ein markanter Kontrast, fast wie ein Fremdkörper im malerischen Panorama der Architektur von Saint-Tropez.
Von der südlich gelegenen Chapelle Sainte-Anne aus betrachtet, wirkt der Komplex wie ein majestätischer Ozeandampfer, der sanft durch einen stillen Kiefernwald gleitet – ein brillantes Konzept, das Pingusson auf einer seiner Seereisen entwarf.
Die geschwungenen Konturen des Gebäudes erinnern an den Rumpf eines Schiffes, während die abgerundeten Giebel den Bug eines majestätischen Dampfers evozieren. Im Herzen des Bauwerks thront eine imposante Treppe, die an das Steuer eines Seeschiffs erinnert und die horizontale Weite der Stockwerke betont.
Der Bau des Latitude 43 begann im Januar 1932 und wurde bereits im Juli desselben Jahres abgeschlossen – rechtzeitig, um die Gäste zur Sommersaison zu empfangen. Mit 120 Zimmern, einer exquisiten Gastronomie, umfassenden Sportanlagen, zwei glitzernden Pools und einem lebhaften Casino verkörperte das Hotel puren Luxus und Freizeitvergnügen.
1948 in Wohnungen umgewandelt, ist das Gebäude heute das gemeinsame Erbe von achtzig stolzen Eigentümern und trägt die sichtbaren Spuren der Zeit.
Hier begegnen wir dem Fotografen Helmut Giersiefen. Die unbarmherzigen Mistralwinde und die sanften Einflüsse des maritimen Klimas haben ihre Geschichten in die verwitterten Fassaden aus Stahlbeton eingegraben.
Die Linse des Fotografen ist zugleich untrennbar verbunden mit der unverrückbaren Präsenz des Latitude 43 und offenbart eine Geschichte von Ausdauer und Widerstandskraft.
