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Furggen

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Am Fuße des Matterhorns, an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz, befand sich einst eine spektakuläre Seilbahn.

Ab 1952 beförderte diese Seilbahn die Skifahrer ohne Zwischenstützen über eine Strecke von drei Kilometern von Plan Maison oberhalb von Breuil-Cervinia hinauf auf den 3.491 Meter hohen Furggen. Die dort beginnende Piste 9 galt als eine der spektakulärsten und gefährlichsten Abfahrten in den Alpen.

Breuil-Cervinia galt damals als besonders modernes Skigebiet, und in dieser Zeit wurde der italienische Architekt Carlo Mollino mit dem Entwurf der Bergstation beauftragt. Sein ursprüngliches Konzept sah großzügige Plattformen vor, die weit über dem Abgrund zu schweben schienen. Getragen von eleganten Strukturelementen, sollten sie ein Restaurant mit einer breiten Glasfassade beherbergen und den Besuchern einen spektakulären Ausblick bieten.

Schließlich wurde das Gebäude trotz seines großartigen Entwurfs nur in der minimal erforderlichen Form errichtet, um die Technik der Seilbahn zu gewährleisten. Im Inneren befand sich eine Bar, für die Carlo Mollino das Mobiliar entworfen hatte. Dieser bis heute erhaltene Kubus diente nur als kurzer Aufenthaltsort für die wenigen Skifahrer, die entweder wagemutig genug waren oder die Risiken der Furggenabfahrt unterschätzten. Ein Durchgang durch einen 1956 angelegten Felsentunnel gehörte – ebenso wie die Seilbahnfahrt – zu diesem unheimlichen Erlebnis. Zusammen ermöglichten sie den Zugang zum Gletscher und zum Startpunkt der legendären Piste 9.

Furggen Bergstation

Der Seilbahnbetrieb fand im März 1993 ein abruptes Ende, als ein nächtlicher Sturm über das Tal hinwegfegte. Durch den heftigen und anhaltenden Sturm bildeten sich an den nur wenige Zentimeter dicken Trag- und Zugseilen mächtige Eismassen, dick wie Baumstämme. Unter dieser enormen Belastung riss das Zugseil, und die Gondel stürzte von der Bergstation ins Tal.